und wie es dazu kam…
Die letzten Tage in Perth: Auto verkaufen stand ganz oben auf der Liste. Also bin erstmal in einen Copyshop und hab mir 30 Exemplare meiner Autoverkaufsanzeige gedruckt. Im Anschluss gings dann mit dem Drahtesel in fast jedes Hostel in Perth. Das waren circa 23 Stück. Es hat sich aber gelohnt. Innerhalb einer Woche hatte ich vier Besichtigungen und einige Anrufe. Am Ende bekam dann ein Franzosenpärchen den Zuschlag. Leider gabs dann noch einiges zu organisieren. Da die beiden keine Adresse in Queensland hatten, wo das Auto zugelassen ist, mussten wir es auf Western Australia ummelden. Dafür musste der Van erstmal zur Inspektion – Resultat: Fahrergurt austauschen, Schrauben am Sitz ersetzen und einen Immobiliser einbauen. Ging aber alles relativ flott. Den Gurt hab ich von nem Chinesen bekommen, der im Garten drei alte Vans stehen hatte, die Schrauben lagen im Auto und mussten nur wieder reingedreht werden und den Immobiliser musste ich von einer Werkstatt einbauen lassen. Als das alles erledigt war, gings zur An- und Ummeldung. Zum Glück war das kein Problem mehr. Kaum war mein guter alter Van verkauft, bin ich gleich mal auf Flugsuche gegangen. Hatte Australien und Perth dann doch irgendwie satt. Am nächsten Tag hab ich dann bei Cathay Pacific meinen Flug umgebucht und bin am übernächtsten Tag mit nem Nachtflug von Perth nach Hongkong geflogen. Eingecheckt hab ich im New China Guest House, das sich im neunten Stock eines alten Blocks in der Innenstadt befindet. Nach dem Einchecken bin ich gleich losgezogen, um mir die Stadt nochmal anzusehen. Verändert hat sich echt nichts… in den zwei Stunden Stadtspaziergang wurde ich wieder 30 mal gefragt ob ich ne Copywatch oder einen Anzug brauche und die vielen Leute waren auch noch da. Man kommt sich vor, als wenn man am 23. Dezember über den Weihnachtsmarkt läuft. Und das den ganzen Tag. Abends hab ich mir nochmal die Lichtershow angeschaut. Als ich zurück im Hostel war gings mit der Flugzielrecherche weiter. Fast hätte ich einen Flug nach Vietnam gebucht, ohne ein Visum zu haben. Das wär in die Hose gegangen. Also bin ich heute morgen zur vietnamesischen Botschaft gegangen und hab mal gefragt, wie lange es dauert, bis man das Visum bekommt (im Internet stand was von mehreren Tagen). Nach circa 15 Minuten hielt ich es dann in meinen Händen. 50 Euro hat mich der Spass gekostet. Dann schnell zurück ins Hostel und nach nem Flug suchen. Hab dann zum Glück auch gleich einen gefunden… Also heute morgen gebucht und heute abend geflogen. Und jetzt bin ich in Vietnam im Hanoi Guest House mitten in der Stadt. Sauber! Und abenteuerlich. Als ich am Flughafen in Hanoi ankam, stand auch schon mein Taxifahrer da. Die Fahrt in die Stadt hat circa 30-45 Minuten gedauert. Ein echtes Erlebnis. Hier gilt wahrscheinlich: Wer am meisten drängelt, ist der Beste! Auf jeden Fall streiten sich die Autofahrer, Mofafahrer, Fahrradfahrer und Falschfahrer um die einzelnen Spuren. Jeder hupt, soviel er kann und der Finger an der Lichthupe ist auch ständig am zucken. Spannend wirds, wenns in die engeren Gassen geht. Da kommen dann noch Fußgänger dazu. Und was die alles auf ihren Mopeds und Fahrrädern transportieren – wie im Film. Ein Mofa und nicht ein, nicht zwei, nicht drei sondern vier Personen drauf… Halt ne ganze Familie – ohne Helm versteht sich von selbst. Oder die Gemüsehändler, bei denen man vor lauter Gepäck kaum den Fahrer und das Mofa oder Fahrrad sieht. Muss mal morgen ein paar Bilder machen. Im reservierten Hotel angekommen war mein Zimmer leider nicht verfügbar. Der Typ an der Rezeption meinte dann, dass das ja gar nicht so schlimm ist und hat kurz nen Kollegen angerufen, der dann auch kurz später mit seinem Mofa da stand. Wir haben dann mal klein angefangen und sind mit meinem riesen Rucksack, nem kleinen Rucksack und der Tasche durchs Getümmel in sein Hostel gefahren. Waren zum Glück nur ein paar hundert Meter. Hat echt Laune gemacht. Wenn man im nachhinein darüber nachdenkt, hätten wir bestimmt 20 Unfälle bauen müssen… aber die haben das schon im Griff. Jetzt bin ich im Hanoi Guest House, was auch nicht schlecht ist. Nach der Ankunft wollte mir der Fahrer gleich mal ein paar Touren aufschwatzen. Hab ihm dann erklärt, dass ich mich morgen erstmal hier zurechtfinden muss, bevor ich eine Tour buche. Nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich vielleicht die Küste runter reisen will und dann zurück nach Hanoi fliegen, war er auch schon am Telefon und hat mit der Fluggesellschaft telefoniert. Super Hilfsbereit. Jetzt weiß ich zumindest mal, was ein Flug von Saigon nach Hanoi kostet und dass die Flüge fast ausgebucht sind, da hier in den nächsten Tagen Neujahr gefeiert wird. Vorhin war ich noch kurz in der Stadt, hab mich schnell mal auf dem Markt verlaufen und einen überteuerten Apfel gekauft. Mal guggn, was ich die nächsten Tage unternehme… das Wetter soll nicht so prickeln sein.