Von Cairns nach Cape Tribulation

Nur ein paar Kilometer nach Clifton Beach ging es auf einer Traumküstenstrasse in Richtung Cape Tribulation. Ist wohl eine Strecke, auf der viele Unfälle passieren. Naja, die Touris halt…kaum fahren sie an einem schönen Strand vorbei, glotzen sie rüber und merken nicht, dass sie auf einmal auf der falschen Seite fahren. Ist mir zum Glück nicht passiert. Mein erster Halt war in Port Douglas, wo ich dann eine Nacht an der Esplanade verbracht hab, direkt am Four Mile Beach. Gratis natürlich. Die Stadt ist sehr touristisch, wie fast alles hier. Restaurant an Restaurant, Tourshop an Tourshop und für alles wird Kohle verlangt. Am nächsten Morgen gings dann weiter nach Mossman zum Mossman Gorge. Dort gibt es einen circa vier Kilometer langen Wanderweg druch den Regenwald und teilweise am Fluss entlang. Wer Lust hat, kann ne Runde schwimmen gehen. Gegen Mittag bin ich dann nach Daintree Village gefahren. Dort gab es ein oder zwei Restaurants, massig Krokodiltouren und das wars auch schon. Von dort aus bin ich dann Querfeldein eine Schotterpiste entlang gefahren, um mal zu schauen, was meine Karre bringt. Die Fahrt endete an einer Flussüberquerung. Nix zum machen ohne 4WD-Jeep. Also den ganzen Weg zurück und dann direkt zur „Autofähre“, die auf dem Daintree River verkehrt. 19 Dollar bezahlt man für den Hin- und Rückweg. Die Überfahrt dauert zwei bis drei Minuten. Nachdem man das Boot verlässt, befindet man sich mitten im Regenwald. Die Natur kannte ich von irgendwo her…Jurassic Parc, das trifft es wohl ganz gut. Nach ein paar Kilometer kommt man an einen Aussichtpunkt direkt an der Strasse. Hat sich echt gelohnt, kurz anzuhalten. Ein paar Minuten später kommt dann das Discovery Center (30 Dollar Eintritt), das über die Tier- und Pflanzenwelt im Regenwald informiert. Außer ein paar Vögel und viele verschiedene Pflanzen hab ich nix gesehen… Werde wahrscheinlich auf dem Rückweg nochmal rein gehen (das Ticket ist für eine Woche gültig). Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Cape Tribulation. Es gibt viele sehr schöne Buchten auf dem Weg. Super war die Cow Bay und der Thornton Beach, an dem ich schließlich an einer kleinen Picnic Area übernachtet habe. Am nächsten Morgen bin ich gegen sechs Uhr weitergefahren und habe einen schönen Campingplatz entdeckt, den (na, wie könnte wohl der Name sein?) Cape Tribulation Campingplatz. Nachdem ich eingecheckt hatte, bin ich erstmal zum Strand und hab einen der vielen Boardwalks gemacht. Das sind Wege, die nur wenige Meter vom Strand entfernt im Regenwald verlaufen. Es ist schon faszinierend – zwei Weltnaturerbe an einer Stelle. Das Great Barrier Reef und der älteste Regenwald der Welt. Auf dem Walk hielt ich Ausschau nach exotischen Tieren und ich hatte Glück. Am Wegesrand sah ich eine circa zwei Meter lange Baumschlange. Habe sie dann ein paar Meter weit weit verfolgt und ein paar Bilder gemacht. Bin dann in dieser NACHT nochmal den Weg entlang gegangen, bewaffnet mit einer Stirnlampe, einer Taschenlampe und meinem Messer… War schon etwas unheimlich, mitten in der Nacht durch den Busch zu spazieren. Es hat sich aber gelohnt. Hab einen Cassowary gesehen. Das sind die bis zu zwei Meter hohen Laufvögel. Hab sie bisher immer nur auf Straßenschildern gesehen, die einen aufforden, langsam zu fahren. Morgen gehts wieder mal früh raus. Will den Mount Sorrow erklimmen. Sind wohl circa sieben Stunden hin un zurück…

Kurze Pause hier. In ein paar Stunden gehts weiter im Text…

Bin vor ein paar Minuten wieder in Port Douglas angekommen.Gestern abend hab ich noch nach einem geeigneten Schlafplatz gesucht, aber leider nix gemütliches gefunden und in Cape Trib ist es wohl auch so, dass öffter mal die Ranger vorbei schauen und dann kostets 75 Dollar fürs Schwarzcampen. So gegen 19.30 Uhr bin ich dann zurück zu einem Campingplatz gefahren, durch den ich mittags schon mal durchgelaufen bin. Die Rezeption hatte leider schon geschlossen und ich hab an der Bar gefragt, wie es aussieht mit nem Stellplatz für paar Stunden. Der meinte, ich soll einfach reinfahren und morgens bezahlen. Da ich aber schon um kurz vor 6 Uhr auf Tour war und auch da die Rezeption zu war, war die Nacht ne Sparfuchsnacht… Erstes Ziel war der Mount Sorrow. Ou man, das war glaub die härteste Tour, die ich jemals gemacht hab. Es ging eigentlich nur bergauf und das nicht zu flach. Kurz nach dem Start hörte ich ein lautes Grunzen. Muss ein riesen Wildschwein gewesen sein. Habs leider nicht gesehen. Dann gings weiter mitten durch den Dschungel. Nasse Wurzeln, Lianen und Sträucher erschwerten die Tour. Es gab bis zur Aussichtsplattform keinen einzigen Viewpoint und keinen einzigen anderen Touri. War echt platt als ich oben ankam. Es waren insgesamt 700 Höhenmeter in knapp fünf Stunden. Als ich oben war, nahm ich meinen Rucksack ab, stellte ihn vor meine Füße und bin erschrocken. Alles voller Blutegel. Bestimmt zehn Stück auf den Beinen. Zwei hatten sich schon festgesaugt. Also stand ich ein paar Sekunden später in Shorts auf der Aussichtsplattform und hab mich von oben bis unten nach diesen wiederlichen Würmen abgesucht. Es blieb zum Glück bei denen an den Beinen. Nix wie runter vom Mount Sorrow… Alle zwei Minuten legte ich einen kurzen Stop ein, um ein paar von diesen Kreaturen von meinen Schuhen wegzuschnippsen. Die sind echt flink. Bin dann schließlich heil und ohne Blutegel unten angekommen. Danach war ich noch kurz am Cape Kimberly ein paar Kilometer vor der Autofährstation. Auf dem Rückweg hab ich noch einen anderen Backpacker eingesammelt und ihn mit bis nach Port Douglas genommen. Nach zwei Kaltgetränken auf seine Rechnung hat er die Fliege gemacht und ich bin nochmal ne Runde im Meer gewesen. Das wars vom Cape Tribulation. Hasta pronto.


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