Drei Tage Adventure Tour

Ich habe mich kurzerhand entschlossen, eine Touritour zu buchen. Es ging zum Uluru (Ayers Rock), zu den Olgas und zum Kings Canyon. Start war am Montag um 6.10 Uhr. Adventure Tours Australia holte mich vom Haven Hostel ab und los gings. Leider in einem Bus mit 22 Personen. Gebucht hatte ich aber eine Tour mit maximal acht Personen. So sind sie halt die Touriabzocker. Nach einer Fahrt von etwa fünf Stunden auf dem Highway, der am Straßenrand viele tote Kangaros zu bieten hatte, sind wir dann am ersten Camp angekommen. Nein, es war kein wildes Camp irgendwo im Outback-Busch. Es gab fest reservierte Plätze für die einzelnen Touren (Adventure Tours Australia, The Rock Tours…). Die einzelnen Plätze hatten alle eine Küche mit Gasherd, eine Überdachung, eine Feuerstelle und fest verbaute Zelte. Es gab was zu essen und dann fuhren wir erstmal in den Nationalpark zu den Olgas. Es führte ein schöner Pfad mitten durch die riesigen Felsen. Wir gingen bis zum zweiten „Viewpoint“ und kehrten dann um. Laut meiner Traveloffice Tante hätten wir den ganzen Rundweg laufen sollen. Auf meine Frage, ob ich den Weg alleine zurücklaufen könne kam ein klares Nein. Dann müsste ja die ganze Gruppe von 21 Leuten auf mich warten. Ich hätte wetten können, dass ich derjenige gewesen wäre, der am Touristenbusparkplatz gewartet hätte. Nach den Olgas fuhren weiter zur der Sehenswürdigkeit überhaupt – dem Uluru. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir zusammen mit 100 anderen Touristenbussen vor Ort, haben Sekt aus alten Plastikbechern getrunken und uns den Sonnenuntergang angeschaut. Es war wirklich beeindruckend, wie der riesige Felsbrocken in der Wüste langsam seine Farbe wechselte. Als es dann dunkel war, ging es zurück ins Camp. Arbeitsteilung war angesagt. Die einen kochten, die anderen spülten. Es gab Salat, Gemüse und Hühnchen. War ganz gut. Nach dem Essen wurde noch ein Lagerfeuer mit dem zuvor gesammelten Brennholz gemacht und dann gings endlich ins Bett. Man konnte wählen, ob man im Zelt oder im Swag schlafen will. Ein Swag ist eine Art Schlafsack mit integrierter Matratze. Den eigenen Schlafsack legt man bei Bedarf (wenns wie bei uns arschkalt ist) rein und schaut vor dem Einschlafen in den Sternenhimmel, der da drausen im Outback echt atemberaubend ist. Lichtverschmutzung gibt es dort nicht. Die Nacht war kurz. Um 4.30 Uhr klingelte der Wecker. Also nichts wie raus aus den Swags, kurz ein paar Toast und Pulverkaffe genießen und dann zum Sunrise am Uluru. Einmal Uluru hätte echt gereicht. Nachdem dem die Sonne dann aufgegangen war, hatten wir etwa 3 Stunden Zeit, uns „frei“ zu bewegen. Es gab die Möglichkeit, auf den Felsen zu klettern, was aber nicht im Sinne der Aborigini ist, oder die 8-10 Kilometer außenrum zu wandern. Also wanderte ich mal los. Ein irgendwie langweiliger, breiter und „rollstuhlgerechter“ Weg um den Felsen. Hier und da etwas Felsmalerei, ein paar schöne Felsformationen aber ansonsten nicht viel zu sehen. Nachdem auch dieser Punkt auf der Liste abgehakt war fuhren wir weitere fünf Stunden zum Kings Canyon. Auf den Fahrten wurde immer wieder kurz vor den Tankstellen empfohlen, ein paar Snacks für die Fahrt zu kaufen. Das könnten die bei Ihren Abzockerpreisen echt stellen. Der Ablauf des Abends war gleich wie am ersten Abend – mit einer Ausnahme. Es gab nach dem Essen noch etwas besonderes… Kangaroschwanz. Er wurde komplett mit Haut und Haar ins Feuer geworfen und mit Glut bedeckt. Nach einer halben Stunde konnte dann jeder ein Stück probieren. Ich fand es nicht so toll, bestimmt nicht vergleichbar mit einem Kangarofilet, was ich bisher aber noch nicht gegessen habe. Heute waren wir noch drei Stunden am Kings Canyon. Das war der beste Tag der Tour. Zuerst ging es steil bergauf (Heartattack-Mountain). Der Begriff ist wohl eher für Anfänger gedacht. Dort oben hatte man dann einen super Ausblick auf den Canyon und die Wüste. Nach einer kurzen Trennung von der Gruppe, um ein paar Fotos zu machen, gab es natürlich gleich ne Ermahnung… Nachdem wir wieder am Carpark waren, gab es noch ein paar ungetoastete Toasts mit Käse und Salat und dann gings mal wieder für fünf Stunden auf den Highway zurück nach Alice Springs. Morgen werde ich noch in den Alice Desert Park gehen und danach fliege ich weiter nach Cairns. See you later…


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