In Western Australia angekommen

Nachdem jetzt schon ein paar Tage schlechtes Wetter ist, haben wir entschieden, Kangoroo Island von der Liste zu streichen. Wir sind dann gleich weiter nach Adelaide gefahren, wo es ausnahmsweise mal sonnig war. Auf der Fahrt von Robe nach Adelaide gab es nichts besonderes, was man sich hätte anschauen können. Vielleicht ein paar Salzseen und schöne strände… wenn das Wetter mitgespielt hätte. Am nächsten Tag gings weiter nach Port Augusta. So langsam wurden die geradeaus Strecken immer mehr und die Pflanzen immer weniger. Wir wollen jetzt so schnell wie möglich in den Westen rüber und hoffen, dass dort mal die Sonne scheint. Von Port Augusta gings dann weiter auf den Eyre Highway durch die Eyre Peninsula. Kurz nach Wudina haben wir dann einen Abstecher nach Port Kenny gemacht, da man hier Seelöwen und Delfine sehen kann. Also los zum Point Labatt… circa 50 Km unsealed road (ungeteert und Schlaglöcher), die uns vielleicht zum Verhängnis wurde, doch dazu später mehr. Als wir am Point Labatt waren, hatten wir gerade noch fünf Minuten Zeit, um auf die Aussichtsplattform zu gehen und runter zu schauen, bevor das Unwetter über uns hinweg zog. Das hat sich aber gelohnt. Haben circa zehn Seelöwen gesehen. Dann hat es angefangen. Zuerst nur ein paar Tropfen, dann starker Sturm und unser Auto stand ungeschützt auf den Klippen. Wollten dann schnell rein, kurz einen Kaffee kochen und das Unwetter abwarten. Als der Van dann aber gleich angefangen hat, wie wild hin und her zu schaukeln, haben wir die Flucht ergriffen. Das hätte böse enden können. Hatten noch nie so einen krassen Sturm. Von Point Labatt sind wir dann weiter nach Ceduna gefahren und haben dort nochmal auf nem Camping übernachtet. Heute morgen (12.12.2008) haben wir uns dann auf den langen Weg (circa 2000 Kilometer) nach Esperance in Western Australia gemacht. Leider sind wir nicht sehr weit gekommen. Das pfeifende Geräusch beim Fahren wurde immmer lauter und auch die Bremsen fühlten sich komisch an. Und das alles 120 Kilometer nach dem Start in die „Wüste“. Haben dann angehalten, das Vorderrad abmoniert und mal geschaut. Die Bremscheibe hatte irgendwie zuviel Spiel und Metallsplitter lagen auch im Raddeckel. Nicht gut… Also Rad wieder drauf und nochmal probieren. Nach weiteren zehn Kilometern haben wir dann angehalten und ein paar Touris gebeten, in den nächsten Ort (Nundroo – 30 Kilometer entfernt) zu fahren und einen Mechaniker zu uns zu schicken. Nach einer Stunde warten im Niemandsland kam dann auch der Abschleppwagen von der Werkstatt Davis Motors angerollt, hat unsere Karre auf die Ladefläche gepackt und uns bis zur Werkstatt gefahren. Diagnose: Radlager kaputt. Zum Glück waren wir nur 30 Kilometer entfernt bei 2,20 Dollar Abschleppgebühren / Kilometer. Es kommen jetzt noch circa 200 bis 300 Euro Arbeitslohn dazu und dann ist die Sache hoffentlich geritzt. Die Ersatzteile bekommen wir umsonst. Der hat genug alte Schrotthaufen im Hinterhof… Morgen früh wird alles repariert und dann gehts hoffentlich ohne weitere Pannen weiter in den Westen.

Update 16.12.2008
Wir sind nach langer Fahrt gut in Esperance in WA angekommen. Die Fahrt hat circa drei Tage in Anspruch genommen. Es war auf alle Fälle ein Erlebnis. Unendlich lange geradeaus Strecken – die längste circa 146 Kilometer. Da kann man fast nen Stein aufs Gaspedal legen, das Lenkrad festbinden und nach hinten in den Van liegen. Wir hatten echt Glück mit unserer Panne… das hätte uns auch irgendwo in Nowhere passieren können, wo es dann 150 Kilometer in den nächsten Ort (ohne Werkstatt) sind. Die nächste Werkstatt kann dann auch mal mehrere 100 Kilometer entfernt sein. Die Orte bestehen meistens aus einer Tankstelle und nem Motel. Sonst ist da nix los. Erschreckend. Das passieren der Grenze von SA nach WA war auch nicht ohne. Da gibts strenge Richtlinien, was Obst und Gemüse angeht. Wer da versucht, ne Kiste Bananen zu schmuggeln, kann schnell mal bis zu 5000 Dollar blechen. Bis auf ne Knoblauchzehe und ein paar Chillies hatten wir zum Glück nix dabei. Die Chillies mussten weg und die Knoblauchzehe hatten wir vergessen…Naja. Sind dann direkt nach Esperance gefahren, habe uns dort mit Essen eingedeckt und haben uns dann gleich auf den Weg in den Cape Le Grand Nationalpark gemacht. Der Park ist genial. Superschöne Strände, atemberaubende Landschaft und kleine, gemütliche Campingplätze. Hatten letzte Nacht sogar nen Platz mit Blick aufs Meer. Man wacht hier auf, guckt zum Fenster raus und sieht die Kangaroos beim Essen suchen. Echt cool hier. Leider hat es heute wieder angefangen zu regenen und wir fahren weiter Richtung Westen.


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